maandag 18 januari 2016

ZUM TOD VON PIERRE BOULEZ



un peu profond ruisseau calomnié la mort


«ein untiefer Fluss verhöhnt / der Tod»

Diese letzte Gedichtzeile aus dem fünften Teil, betitelt «Grab», aus Pierre Boulez’ Meisterwerk „Pli selon pli “ auf den Text von Stephan Mallarmé, soll nicht gesungen, sondern geflüstert werden.

In der Nacht des 5. Januar, in seinem neunzigsten Lebensjahr, ist der große Komponist Pierre Boulez an seinem Wohnort Baden Baden verstorben.

In den Niederlanden hat seit dem Jahr 2000 die Stiftung Pierre Boulez sein kompositorisches und schriftstellerisches Werk verbreitet und kommentiert. Die Stiftung schließt sich ganz den Gedanken an, die im Umkreis von Pierre Boulez geäußert worden sind: « Sein Wesen soll uns allen lebendig bleiben, uns, die ihn kannten und die seine schöpferische Kraft, sein künstlerisches Gewissen und seine Grosszügigkeit schätzten ».

Aus dem Kern der Stiftung erklingt der innige Wunsch, dass er, nach den mühsamen letzten Jahren, sich nun in einer lichten Welt aufhält, um dort mit Webern, Klee und Debussy die letzten Geheimnisse zu teilen, und dass die äußerste Klarheit seiner Klänge und seiner Klanggebäude Viele noch lange berühren möge.

Mit ihm ist der letzte große Komponist des 20. Jahrhunderts dahingegangen. Oder, wie Radio France Musique den Tod von Boulez gemeldet hat: «  la disparition d’un géant », Das Verschwinden eines Riesen.

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«Der schwarze Felsen, zornig, dass der Nordwind ihn rollt, soll nicht zum Stillstand kommen»Tombeau »).


Deutsche Übersetzung von Martin Germann (Zürich)

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