un peu profond ruisseau calomnié la mort
«ein untiefer Fluss verhöhnt / der Tod»
Diese letzte
Gedichtzeile aus dem fünften Teil, betitelt «Grab», aus Pierre Boulez’ Meisterwerk „Pli selon pli “ auf den Text von Stephan Mallarmé, soll nicht
gesungen, sondern geflüstert werden.
In der Nacht des 5.
Januar, in seinem neunzigsten Lebensjahr, ist der große Komponist Pierre Boulez
an seinem Wohnort Baden Baden verstorben.
In den Niederlanden hat
seit dem Jahr 2000 die Stiftung Pierre
Boulez sein kompositorisches und schriftstellerisches Werk verbreitet und
kommentiert. Die Stiftung schließt sich ganz den Gedanken an, die im Umkreis
von Pierre Boulez geäußert worden sind: « Sein Wesen soll uns
allen lebendig bleiben, uns, die ihn kannten und die seine schöpferische Kraft,
sein künstlerisches Gewissen und seine Grosszügigkeit schätzten ».
Aus dem Kern der
Stiftung erklingt der innige Wunsch, dass er, nach den mühsamen letzten Jahren,
sich nun in einer lichten Welt aufhält, um dort mit Webern, Klee und Debussy die
letzten Geheimnisse zu teilen, und dass die äußerste Klarheit seiner Klänge und
seiner Klanggebäude Viele noch lange berühren möge.
Mit ihm ist der letzte
große Komponist des 20. Jahrhunderts dahingegangen. Oder, wie Radio France
Musique den Tod von Boulez gemeldet hat: « la disparition d’un géant », Das Verschwinden eines Riesen.
---
«Der schwarze Felsen,
zornig, dass der Nordwind ihn rollt, soll nicht zum Stillstand kommen» (« Tombeau »).
Deutsche Übersetzung von Martin Germann (Zürich)
Geen opmerkingen:
Een reactie posten